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5G Standalone vs. Non-Standalone

Die ersten 5G-Netze, die in Deutschland seit 2019 entstanden sind, basierten auf vorher bereits vorhandenen 4G/LTE-Netzen. Es handelt sich also nicht um völlig eigenständige Netze, sondern um 5G-Bereitstellungen, die in Teilen noch auf 4G basieren – in der Fachsprache “Non-Standalone 5G“ oder kurz 5G NSA.

Aus technischer Sicht bedeutet 5G NSA, dass sich das 5G-Netz sein Kernnetz – also die netzinterne Steuerungs- und Vermittlungstechnik – mit einem bestehenden 4G/LTE-Netz teilt. Dies erleichtert Netzbetreibern den schnellen 5G-Ausbau und ist zudem die technische Voraussetzung für Übergangs-Technologien wie DSS (Dynamic Spectrum Sharing). Eine Mobilfunkbasisstation sendet zwar 5G-Funksignale aus (5G New Radio, kurz 5G NR) – doch in den zentralen Netzinstanzen basiert das Netz noch auf der Architektur von 4G/LTE. Für die Ausbaustrategie eines Anbieters bedeutet dies aber auch, dass ein 4G/LTE-Netz am zu versorgenden Ort eine zwingende Voraussetzung dafür ist, dort auch 5G anbieten zu können.

Damit 5G sein volles Potenzial entfalten kann, ist aber ein komplett eigenständiger Betrieb erforderlich – also ein eigenes, auf alle technischen Eigenschaften von 5G optimiertes Kernnetz, den sogenannten „5G Core“. Ein 5G-Netz mit eigenständigem 5G Core wird als „Standalone 5G“ oder kurz 5G SA bezeichnet.

Beide Netzarchitekturen sind in den einschlägigen 5G-Standards des 3GPP (3rd Generation Partnership Project) und der GSMA (GSM Association) beschrieben. Der Betrieb von 5G Non-Standalone ist ein sinnvoller Schritt, um einen schnellen Netzaufbau zu gewährleisten und den Mobilfunk-Kunden die beiden Netztechnologien 4G und 5G nach Bedarf zur Verfügung stellen zu können. Je mehr künftige Anwendungsfälle jedoch auf die spezifischen Vorteile von 5G setzen (etwa Ultra-Low Latency, also schnellste Reaktionszeiten aus dem Netz), umso entscheidender wird es, dass die 5G-Netze zunehmend im Standalone-Modus betrieben werden. Grundsätzlich hindert der Betrieb von 5G SA einen Anbieter aber nicht daran, am selben Ort auch 4G/LTE anzubieten. Dazu sind dann jedoch zwei separate, voneinander unabhängige Kernnetze erforderlich.

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