Mobilfunknetze sind aus einzelnen Funkzellen aufgebaut. Dabei kommen Zellen unterschiedlicher Durchmesser beziehungsweise Versorgungsbereiche zum Einsatz. Die Ausdehnung einer Funkzelle hängt dabei zum einen von der Topografie, zum anderen von der erwarteten Anzahl an Teilnehmern und deren Kapazitätsbedarf ab. Sollen viele Teilnehmer auf engem Raum versorgt werden, muss das Mobilfunknetz dichter ausgelegt werden, was den Einsatz kleinerer Funkzellen sinnvoll macht. Auch bei komplizierter Topografie sind die Versorgungsbereiche meist kleiner.
Welche Radius eine Funkzelle hat, hängt daher von verschiedenen Einflussfaktoren ab. Eine grobe Orientierung gibt die folgende Abbildung.

Diese Bezeichnungen und Definitionen von Mobilfunkzellen haben sich in der Netztechnik etabliert. Angaben zu Radien dienen aber nur der Orientierung – bei Makrozellen hängt die typische Größe auch davon ab, ob sich die Zelle im ländlichen oder im städtischen Bereich befindet und ob eine flache oder hüglige Gebietsfläche zu versorgen ist, bei Kleinzellen von Topografie und Bebauung im urbanen Umfeld.
Neben den hier genannten Zelltypen „Makrozelle“ und „Kleinzelle“ ist im Sprachgebrauch der Mobilfunkbranche mittlerweile noch ein weiterer Begriff hinzugekommen: „Medium Cells“ – also Funkzellen mit mittelgroßem Versorgungsbereich
Mittelgroße Funkzellen an belebten Hotspots
Gemeint sind Funkzellen, die überwiegend in städtischen Gebieten eingesetzt werden und dort vergleichsweise kleine Bereiche versorgen. Legt man die gerade erwähnten Definitionen von Kleinzellen und Makrozellen zugrunde, bewegt sich der Versorgungsradius beziehungsweise die Reichweite einer „Medium Cell“ etwa dazwischen.
Solche „Medium“-Funkzellen bieten den Netzbetreibern neue Optionen bei der Funknetzplanung – sie decken einen größeren Bereich ab als eine Small Cell, ermöglichen jedoch mehr Kapazität bezogen auf einen kleineren Raum als eine Makrozelle. Im Vergleich zu einer „Small Cell“ wird eine „Medium Cell“ mit höherer Leistung betrieben – sie stellt somit mehr Netzkapazität für mehr Nutzer auf begrenztem Raum bereit. Dies lässt sich beispielsweise an Freizeit-Hotspots, Veranstaltungsorten oder in belebten Fußgängerzonen nutzen.
Realisation in Laternen, Werbetafeln, Litfaßsäulen und ähnlicher Infrastruktur
Häufig werden Medium Cells in bereits vorhandenen Infrastrukturen realisiert – also zum Beispiel in Laternen, Werbetafeln, Litfaßsäulen etc. Um hohe Kapazitätsanforderungen bedienen zu können, muss auch ihre Anbindung ans Netz breitbandig realisiert sein – beispielsweise durch eine Glasfaserleitung.
Auch bei Mobilfunksendeanlagen, die sich auf die beschriebene Art und Weise ins Stadtbild integrieren, gelten selbstverständlich alle einschlägigen Vorschriften zum Sicherheitsbereich beziehungsweise der daraus abgeleiteten maximalen Sendeleistung. Die Berechnung der möglichen Sendeleistung erfolgt dabei immer mit einem Sicherheitszuschlag – im Falle einer Litfaßsäule mit integrierter Mobilfunksendeanlage müssen die Grenzwerte etwa auch für den Fall eingehalten werden, dass zum Beispiel ein mit Passagieren besetzter Reisebus direkt neben der Säule anhält. Die entsprechend gewählte Sendeleistung führt wiederum dazu, dass die Versorgungsfunktion der so realisierten „Medium Cell“ auf den beschriebenen Bereich beschränkt wird.