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Zahlen zur Krebsentwicklung in Deutschland

10. Januar 2022
Illustration von Statistiken die mit einer Lupe betrachtet werden

Das Robert Koch-Institut und das statistische Bundesamt haben aktuelle Zahlen zur Krebsentwicklung und der damit verbundenen Sterblichkeit in Deutschland vorgelegt. Da in der Öffentlichkeit das Thema Krebs im Hinblick auf mögliche gesundheitliche Folgen von elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks besonders im Fokus steht, lohnt sich ein genauer Blick auf die aktuellen Zahlen. In Deutschland erkranken jedes Jahr fast 500.000 Menschen neu an Krebs. Das statistische Bundesamt hat die Daten der bundesweiten Todesursachenstatistik veröffentlicht. Die wichtigsten Zahlen zur aktuellen Entwicklung der Krebssterblichkeit lassen sich so zusammenfassen: 231.271 Menschen, davon 105.380 Frauen und 125.891 Männer sind im Jahr 2020 in Deutschland an einer Krebserkrankung gestorben. Das entspricht fast genau der Zahl aus dem Vorjahr (231.318).[1] Nach Bereinigung der demografischen Einflüsse geht die Krebssterblichkeit, so das Fazit der Statistiker, weiter leicht zurück.

Das Robert Koch-Institut wertet die Daten bevölkerungsbezogener Krebsregister aus und beschreibt so die Krebsinzidenz, d.h. die Häufigkeit, mit der Krebserkrankungen pro Jahr in einer bestimmten Bevölkerung auftreten.[2] Die Inzidenz wird differenziert nach Krebsform, Alter und Geschlecht sowie weiteren Merkmalen berechnet. Zuverlässige Angaben zur Inzidenz sind für die Forscher die Voraussetzung für die Beschreibung von Ausmaß und Art der Krebsbelastung einer Bevölkerung.

Brust- und Lungenkrebs die häufigsten krebsbedingten Todesursachen

Häufigste Todesursachen unter den Krebserkrankungen waren bei Frauen Brustkrebs (17 Prozent aller Krebssterbefälle), gefolgt von Lungenkrebs (16 Prozent) und Darmkrebs (10 Prozent). Bei Männern war Lungenkrebs für 22 Prozent aller krebsbedingten Sterbefälle verantwortlich, gefolgt von Prostatakrebs (12 Prozent) und Darmkrebs (10 Prozent).

Altersstandardisierte Krebssterblichkeit ging auch 2020 weiter zurück

Die altersstandardisierte Sterberate[3], die den Einfluss der demografischen Alterung in unserer Bevölkerung herausrechnet, betrug bei den Frauen 118,9 (Vorjahr: 121,7), bei den Männern 175,5 (Vorjahr: 177,1). Da sich bei Krebserkrankungen sowohl Sterberaten als auch Neuerkrankungsraten von Jahr zu Jahr meist nur wenig verändern, ist ein Vergleich über die letzten 10 Jahre aussagekräftiger: Seit 2010 sind die altersstandardisierten Sterberaten an Krebs bei den Frauen um 7 Prozent, bei den Männern um 12 Prozent zurückgegangen.

Aus den heute verfügbaren Daten und Studien zum Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern sowohl von Mobiltelefonen als auch von Basisstationen und der Häufigkeit von Krebserkrankungen, lässt sich keine Risikoerhöhung überzeugend belegen.

[1] https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Kurzbeitraege/Archiv2021/2021_6_Todesursachenstatistik_krebssterblichkeit.html;jsessionid=26BA65D33CE7AA2DD491129F4B7DB61C.internet121

[2] https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/krebs_in_deutschland_2021.pdf?__blob=publicationFile

[3] Die altersstandardisierte Sterberate gibt an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse auf 100.000 Lebende entfallen, wenn der Altersaufbau der Bevölkerung dem einer sogenannten Standardbevölkerung entspräche. https://www.statistik.rlp.de/de/gesellschaft-staat/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/methodik/

Veröffentlicht am: 10.01.2022

 

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