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Wie denken Menschen in Deutschland über 5G?

22. Dezember 2022
Smartphone in Händen mit Diagrammen
  • Studie zum Wissensstand zu 5G veröffentlicht
  • Besorgnis wegen möglicher gesundheitlicher Risiken geht insgesamt zurück
  • Großes Informationsbedürfnis vorhanden

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) führt seit 2003 repräsentative Untersuchungen zum Thema elektromagnetische Strahlung und Gesundheit durch. Darin sollen unter anderem der Wissensstand und die Meinungen der Bevölkerung zu Mobilfunk, inzwischen auch 5G, erhoben werden. Wie stehen die Menschen in Deutschland zu 5G? Wie beurteilen Bürgerinnen und Bürger die technischen Neuerungen und was wissen sie über Aufbau und Einsatz der 5G-Technologie? Auch die Frage, wie die Menschen wissenschaftliche Unsicherheiten beziehungsweise allgemein Unsicherheiten beim Thema Mobilfunk und Gesundheit einschätzen, ist Gegenstand der Untersuchung. Die Studie unter dem Titel „Sichtweisen der Bevölkerung auf den 5G-Mobilfunkstandard und dessen kommunikative Darstellung“ wurde durch GIM, Gesellschaft für innovative Marktforschung, erstellt. Die Ergebnisse der Befragung von insgesamt 2.000 Personen zeigen einen tendenziellen Rückgang der Besorgnis hinsichtlich elektromagnetischer Strahlung des Mobilfunks. Gleichzeitig hat 5G in größeren Bevölkerungsteilen auch zu Unsicherheiten in Bezug auf gesundheitliche Risiken geführt.

 

Mehr und besser verständliche Informationen zu 5G gewünscht

Mit Blick auf 5G stellt die Studie fest, dass die große Mehrheit den Mobilfunkstandard 5G kennt (83% der Befragten). Allerdings fühlen sich von diesen nur wenige gut zum Thema 5G informiert. Rund 36% der Bevölkerung halten weitere Informationen zu 5G für (sehr) wichtig – weitere Informationen zum Thema Gesundheit und Mobilfunk allgemein halten 30% für (sehr) wichtig. Zufriedenheit und Unzufriedenheit mit den verfügbaren Informationen halten sich die Waage. Diejenigen Befragten, die 5G bereits kennen und die (gar) nicht zufrieden sind mit den verfügbaren Informationen zu 5G, wurden nach den Gründen hierzu genauer befragt (N=669). Hauptkritikpunkte sind, dass die Informationen nicht ausreichend (67%), nicht in angemessener Weise aufbereitet (43%) oder zu kompliziert seien (32%). Als Hauptinformationsquellen zu 5G und Mobilfunk und Gesundheit nennt die Gesamtzahl der Befragten das Internet (63%), gefolgt von Mobilfunkanbietern (21%) und Freunden, Familien oder Kolleg*innen (14%). Hinsichtlich des Inhalts wünschen sich rund zwei Drittel der Personen, die weitere Informationen für (sehr) wichtig halten, mehr über mögliche Vorsorgemaßnahmen zu erfahren, wobei dieser Anteil im Jahr 2013 noch bei 80% lag. Die Studie zeigt daher Verbesserungspotentiale bei der Bereitstellung und Aufbereitung von Informationen auf.

 

Besorgnis wegen möglicher gesundheitlicher Risiken geht zurück

Wie groß ist der Anteil in der Bevölkerung, der sich wegen möglicher gesundheitlicher Risiken, die
von elektromagnetischen Feldern ausgehen können, große Sorgen macht? 2021 geben dies 4% der
Befragten an, 2013 waren es 7% und in den Vorjahren zwischen 8% und 10%, sodass auch hier ein
Rückgang festzustellen ist. Gefragt, worauf sich ihre Sorgen am ehesten beziehen, geben 37% dieser stark besorgten Personen an, dass dies Mobilfunksendeanlagen sind, für 23% sind es Handys bzw. Smartphones und 27% können hier keine alleinige Quelle ausmachen und empfinden alle Quellen als gleich wichtig. Eine Ausnahme bildet die Sorge von Eltern mit Kindern bzgl. der Handy- oder Smartphonenutzung ihrer Kinder (15% aller Befragten,): Anders als 2013, machen sich heute Haushalte mit Kindern diesbezüglich häufiger Sorgen (48% in 2013, 75% in 2021), was wiederum im Zusammenhang mit der gestiegenen digitalen Ausstattung von Kindern und Jugendlichen sowie der gestiegenen Nutzungsintensität digitaler Geräte während der Pandemie stehen kann.

 

Chancen und Risiken von 5G

Für die überwiegende Mehrheit derer, die 5G kennen, bedeutet 5G schnelleres Internet (83%) und wird von 72% als wichtig für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands eingestuft sowie als Voraussetzung für neue digitale Entwicklungen (64%) bzw. die Digitalisierung überhaupt gesehen (60%). Allerdings besteht eine gewisse Verunsicherung in Bezug auf mögliche Gesundheitsrisiken. Mobilfunkstrahlung wird potenziell als schädlich wahrgenommen, im Vergleich mit anderen Strahlungsarten bzw. Quellen (z.B. Röntgenstrahlung) aber als weniger gefährlich eingestuft.

 

Differenzierte Einstellung von Befürwortung bis Ablehnung

Bei der Wahrnehmung von Mobilfunk im Allgemeinen zeigen sich Unterschiede, die stark mit der Nutzungsintensität von Mobilfunk korrelieren. So betonen Mobilfunk-Vielnutzer*innen die vielen praktischen Vorteile des Mobilfunks für das eigene Leben, das ohne Handy kaum noch denkbar wäre. Obwohl sie auch mögliche Gefahren (z.B. Handysucht, zu viel unproduktive Handyzeit etc.) sehen, überwiegen für sie doch klar die Vorteile (Erreichbarkeit, Information, Unterhaltung etc.) und der Handynutzung wird ein sehr hoher Wert zugeschrieben. Mobilfunk-Wenignutzer*innen betonen hingegen eher die Nachteile und Risiken des Mobilfunks.

 

Wer hat die Studie durchgeführt?

Die Studie mit dem Titel „Sichtweisen der Bevölkerung auf den 5G-Mobilfunkstandard und dessen kommunikative Darstellung“ wurde erstellt von GIM, Gesellschaft für Innovative Marktforschung.

In wessen Auftrag wurde die Studie erstellt?

Auftraggeber ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Seit 2003 lässt das BfS repräsentative Untersuchungen zum Thema elektromagnetische Strahlung und Gesundheit durchführen mit dem Ziel, den Informationsbedarf zu erheben.

Wer hat die Studie finanziert?

Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durchgeführt.

Wo ist die Studie zu finden?

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2022041132225

Wo gibt es mehr Infos zu 5G?

https://www.bfs.de/DE/mediathek/multimedia/infografik/strahlenschutzfokus/strahlenschutzfokus-5g.html

https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/artikel/update-fragen-und-antworten-zur-5-mobilfunkgeneration

https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/technik/funktionsweise/5g

https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/artikel/5g-grenzwerte-schuetzen-vor-gesundheitsrelevanten-wirkungen

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