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Recht auf Reparatur

23. Juni 2022
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Das EU-Parlament will es Verbrauchern erleichtern, ihre Geräte reparieren zu lassen, anstatt neue zu kaufen. Ein neues „Recht auf Reparatur“ soll Waren haltbarer und reparierbar machen. Ein entsprechender Vorschlag der Europäischen Kommission zum „Recht auf Reparatur“ ist auf dem Weg. Ziel ist, dass ein wirksames Recht auf Reparatur den gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigt. Die Produkte sollen so gestaltet werden, dass sie länger halten, sicher repariert werden können und ihre Teile leicht zugänglich und ausbaubar sind. Nachhaltigkeitsexpertin Janine Korduan, Referentin für Kreislaufwirtschaft beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND e.V., erläutert im neuen Podcast MobilfunkTalk, ob und wie sich die aktuelle „Wegwerfgesellschaft“ zurückdrehen lässt und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen. Der BUND hat dazu in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen einen umfangreichen Forderungskatalog aufgestellt. Er verlangt beispielsweise von der EU die Schaffung von Rahmenbedingungen wie den verpflichtenden Zugang zu Ersatzteilen und Diagnosetools, von den Geräteherstellern die Umsetzung eines reparaturfreundlichen Produktdesigns inklusive der Verlängerung von Software-Updates sowie staatliche Maßnahmen wie einen reduzierten Mehrwertsteuersatz und einen „Reparaturbonus“.

Dieser Bonus ist ein staatlicher Zuschuss zu anfallenden Reparaturkosten, der sich etwa im Nachbarland Österreich bereits bewährt hat. In Deutschland probiert nun auch das Bundesland Thüringen dieses Konzept aus. In Österreich wird die Hälfte der Reparaturkosten bezuschusst, maximal 200 Euro pro Gerät.

Auch Smartphone-Hersteller können im Hinblick auf Nachhaltigkeit einen Beitrag leisten. Dabei geht es nicht nur um technische Merkmale wie leicht zu öffnende Geräte und einfach entnehmbare Akkus. Sondern etwa auch darum, dass Hersteller auf Softwaresperren verzichten sollten, die einzelne Gerätekomponenten fest miteinander verknüpft und somit den Einbau von Ersatzteilen erschweren.

Janine Korduan berichtet über den Runden Tisch Reparatur und das Projekt „10 Year Smartphone“. Wo sich offene Werkstätten zum gemeinsamen Reparieren bereits etabliert haben, erfahren Interessierte über das Netzwerk Offene Werkstätten.

Selbst Mobiltelefone, die keinen Gebrauchswert mehr haben, enthalten nach wie vor wertvolle Metalle – neben Kupfer, Eisen und Aluminium sogar einige Milligramm Gold. Statt die Geräte in Schubladen zu horten, sollten sie deshalb an die Sammelstellen und Rücknahmeprogramme abgegeben werden, die etwa der BUND und andere Umweltverbände oder etwa auch die Mobilfunkanbieter betreiben.

Grundsätzlich, so Janine Korduan, gehe es jedoch nicht zuletzt darum, die Reparatur defekter Geräte wieder attraktiver und selbstverständlicher zu machen. Ihre Vision ist, dass es in einigen Jahren in jedem Stadtviertel eine Reparaturwerkstatt geben soll – so wie dort heute Smartphone- und Elektronikshops selbstverständlich seien.

Das rund 17-minütige Gespräch bietet noch viele weitere Tipps und Einblicke – Zuhören lohnt sich.

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Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz bei Mobiltelefonen gibt es hier >>>

Veröffentlicht am 23.06.2022

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