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Mobil übertragenes Datenvolumen steigt weiter

7. Juni 2023

Jahr für Jahr liefert die Bundesnetzagentur mit ihrem Jahresbericht Telekommunikation Zahlen zur Infrastruktur, zu Investitionen und zur Nutzung der Telekommunikationsdienste. Die Zahlen aus dem Jahr 2022 zeigen, wie sich das Nutzungsverhalten der Menschen in Deutschland verändert hat: Weniger Telefonate über das Festnetz, mehr Gespräche über Messenger- und Videokonferenzdienste sowie ein weiter steil ansteigendes Datenvolumen.  Diese Entwicklungen erfordern auf Seiten der Telekommunikationsanbieter weiter massive Investitionen in die Infrastruktur, bei den Mobilfunkunternehmen wird vorrangig in den Ausbau der 5G-Netze investiert.

23 Prozent Zuwachs beim Datenvolumen

Warum diese Investitionen in die Infrastruktur notwendig sind, belegen die Zahlen zur mobil übertragenen Datenmenge: Während zum Jahresende 2021 das Datenvolumen 5.457 Mio. GB betrug, lag es nach aktuellen Erhebungen der Bundesnetzagentur Ende 2022 bei 6.714 Mio. GB. Im Jahr 2022 hat sich das durchschnittlich genutzte Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte und Monat gegenüber dem Vorjahr auf 5,3 GB erhöht. Dies entspricht einer Zuwachsrate von 23 Prozent. Der überwiegende Teil (94 Prozent) des Datenverkehrs wurde dabei noch über LTE realisiert.

1,2 SIM-Karten pro Einwohner

Zum Ende des Jahres 2022 wurden nach Erhebungen der Bundesnetzagentur 104,4 Mio. SIM Karten aktiv genutzt. Karten für die Datenkommunikation zwischen Maschinen (Machine to Machine – M2M) sind in diesen Angaben nicht enthalten. Statistisch entfallen damit auf jede Einwohnerin bzw. jeden Einwohner etwa 1,2 Karten. Bei der Zählung von aktiv genutzten SIM-Karten werden nur solche Karten erfasst, über die in den letzten drei Monaten kommuniziert oder zu denen eine Rechnung in diesem Zeitraum gestellt wurde.

Sprachtelefonie: Mobilfunk überholt Festnetz

Im Jahr 2022 wurden über Mobilfunknetze im Inland rund 159 Mrd. abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht im Durchschnitt rund 126 Minuten monatlich pro aktiver SIM-Karte. Das Gesprächsvolumen im Mobilfunk übersteigt das über Festnetze abgewickelte Volumen von rund 80 Mrd. Minuten deutlich. Erstmals werden annähernd doppelt so viele Gesprächsminuten über mobile Endgeräte als über das Festnetz generiert. Dies ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Die Verbesserung der Sprachqualität und Netzabdeckung, Flatrates sowie die Festnetzzurückhaltung der jüngeren Generationen begünstigen beispielsweise die von der Bundesnetzagentur beobachtete Entwicklung.

Im Jahr 2022 wurden 159 Mrd. abgehende Gesprächsminuten im Mobilfunk und 80 Mrd. Mi-
nuten im Festnetz erfasst. Im Vergleich dazu wurden von deutschen Nutzern mindestens 121 Mrd.
Sprachtelefonie-Minuten sowie 143 Mrd. Videotelefonie-Minuten über Messenger- und Videotelefoniedienste geführt. Das ist mehr als das Telefonievolumen im Festnetz.

Ausbau der Infrastruktur: Mehr 5G-Basisstationen

Beim Ausbau der Mobilfunknetze sind vor allem die Funk-Basisstationen von Bedeutung. Die Anzahl der Basisstationen ist 2022 – hauptsächlich bedingt durch den Ausbau der 5G-Netze – um acht Prozent auf 203.241 gestiegen. Die Zahl der in Betrieb befindlichen LTE-Basisstationen nahm um drei Prozent auf 85.054 zu. Der Ausbau der 5G-Basisstationen erhöhte sich deutlich um 40 Prozent von 29.959 zum Ende des Jahres 2021 auf 41.945 zum Ende des Jahres 2022. Zusätzlich wurden auch Small Cells installiert, die durch Netzverdichtung der Innenstädte zusätzliche Kapazität an Orten mit hoher Nutzung bieten. Ein Teil des Ausbaus der 5G-Netze beruht auf der bestehenden 4G-Infrastruktur. Dabei kommt vor allem das Dynamic Spectrum Sharing (DSS) zum Einsatz. DSS erlaubt die gleichzeitige Nutzung von 4G und 5G im gleichen Frequenzbereich. Diese Technologie ermöglicht, dass verhältnismäßig schnell eine 5G-Versorgung in der Fläche erreicht wird. In der Praxis befinden sich an einem physischen Antennenstandort meist Funk-Basisstationen unterschiedlicher Mobilfunkstandards. Die Zahl der Antennenstandorte (Ende 2022: 88.820) ist deshalb geringer als die Zahl der Funk-Basisstationen (Ende 2022: 203.241).

Der Jahresbericht Telekommunikation 2022 der Bundesnetzagentur ist hier zu finden: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Mediathek/Berichte/2023/JB_TK_2022.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Grafiken zu den Zahlen des Jahresberichtes gibt es hier: https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/mediathek/grafiken-bilder

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