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Energiesparen mit App-Unterstützung

14. September 2022
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  • Smartphone-Apps helfen dabei, den eigenen Energieverbrauch zu ermitteln und zu überwachen
  • Zudem unterstützen Energiespar-Apps bei der Auswahl verbrauchsärmerer Hausgeräte und geben Tipps zur Reduktion der eigenen Verbräuche von Strom, Wasser und Heizenergie
  • Angesichts des schnell wachsenden Angebots entsprechender Apps sollten sich Nutzer jedoch auf Empfehlungen und bereits seit längerer Zeit bewährte Lösungen konzentrieren

Explodierende Strompreise und Heizkosten sind ein klarer Grund dafür, warum jeder Haushalt derzeit so viel Energie sparen sollte wie nur irgend möglich. Gleichzeitig hilft jede Senkung des Gas-, Öl- und Stromverbrauchs auch dabei, die Energiewende zu beschleunigen und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Zur Unterstützung beim Energiesparen kann das Smartphone eine entscheidende Rolle spielen. Denn einschlägige Apps helfen bei der Identifikation der größten Stromfresser im eigenen Haushalt und liefern ihren Nutzern einen besseren Überblick über die Verbräuche von Strom und Heizenergie. Der immense Preisdruck, dem sich aktuell praktisch alle Energiekunden ausgesetzt sehen, führt allerdings auch dazu, dass das Angebot von Energiespar-Apps in den App-Stores in den letzten Monaten ebenfalls geradezu explodiert ist. Egal ob der Google Play Store für Android-Nutzer oder Apples iOS-App-Store für iPhone & Co – die Spar-Apps stehen in den Download-Hitlisten weit oben. Wer mit App-Hilfe seinen Energieverbrauch senken will, sollte sich deshalb auf bewährte und von anderen Nutzern weiterempfohlene Angebote konzentrieren. Alle im Folgenden genannten Apps sind dabei gratis und verzichten auch auf versteckte Kosten wie In-App-Käufe.

Das Ziel: vollständiger und kontinuierlicher Überblick

Ein erster Baustein für eine Spar-Strategie ist ein möglichst guter Überblick über den eigenen Energieverbrauch. Den liefern beispielsweise Apps wie „Energiecheck“ für Android oder „Energy Tracker“ für iOS. Durch regelmäßigen Eintrag der Zählerstände zeigen diese Apps die Entwicklung des eigenen Verbrauchs über längere Zeiträume grafisch an. Zudem ordnen sie den eigenen Verbrauch im Vergleich zu Durchschnittshaushalten ein. Das hilft bei der Kontrolle, ob Sparmaßnahmen den gewünschten Erfolg bringen – oder etwa durch vom Nutzer nicht direkt beobachtete andere Verbräuche und Effekte wieder aufgezehrt werden. Darüber hinaus können sich Energiekunden so schon möglichst frühzeitig auf die nächste Verbrauchsabrechnung und eventuell abzusehende Nachzahlungen beziehungsweise Abschlags-Anpassungen einstellen.

Werden im Haushalt noch sehr alte Hausgeräte eingesetzt, kann es sich bei steigenden Energiepreisen schon auf Sicht weniger Jahre lohnen, besonders verbrauchsintensive Geräte durch sparsamere Neuanschaffungen zu ersetzen. Eine Orientierung zum Verbrauch neuer Elektrogeräte liefern die mittlerweile gesetzlich vorgeschriebenen Energielabels. Damit Kaufinteressenten nach diesen Angaben nicht umständlich auf den Webseiten der Hersteller oder Online-Shops suchen müssen bietet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung ihre App „Energielabel“ (für iOS und Android) an. Sie liefert nicht nur die entsprechenden Angaben zu einer Vielzahl angebotener Geräte, sondern gibt auch generelle Kauf- und Spar-Tipps samt Checklisten zu vielen Gerätekategorien.

Einsparpotenziale konkret berechnen

Noch greifbarer macht die zu erwartenden Verbrauchskosten beziehungsweise Sparpotenziale ein App-basierter Energiekosten-Rechner wie die gleichnamige App für iOS oder die App „Stromkosten-Rechner“ für Android. Aus Angaben wie Durchschnittverbrauch, Nutzungsdauer und aktuellem Stromtarif ermitteln sie die zu erwartenden Stromkosten. So lässt sich dann auch leicht ausrechnen, mit welcher Kostenreduktion der Nutzer bei Erwerb eines sparsameren Neugeräts in etwa rechnen darf. Die ebenfalls für Android und iOS erhältliche App „Energy Buddy“ greift für solche Vergleichsrechnungen direkt auf eine umfangreiche Datenbank von Hausgeräte-Herstellern und -modellen zurück.

Mit App-Unterstützung zu insgesamt mehr Nachhaltigkeit

Wer auch konkrete Tipps etwa zum Sparen von Gas sucht, wird bei der App „Earnest“ fündig. Sie hilft ihren Nutzern dabei, ihr Leben insgesamt nachhaltiger auszurichten und errechnet dazu deren ökologischen Fußabdruck. Zu den praktischen Tipps rund um das eigenen Konsum- und Verbrauchs-Verhalten zählen etwa auch Empfehlungen zu möglichst energieeffizientem Kochen – und ebenso Hinweise zu Resteverwertung oder anderen Lebensbereichen wie Mobilität oder Reisen. Auch zum Wassersparen liefert die App konkrete Tipps und Hinweise.

Die häufig schon vor der aktuellen Eskalation der Energiepreise entwickelten Apps helfen somit dabei, den eigenen Verbrauch zu senken – und damit nicht nur das eigene Bankkonto zu entlasten, sondern eben auch zur Schonung der Umwelt und Reduktion der globalen Erwärmung beizutragen. Auch auf längere Sicht bieten Smartphone-Apps zum Energiesparen somit echte Win-Win-Konstellationen.

Veröffentlicht am 14.09.22

Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wie viel lässt sich durch App-Einsatz tatsächlich sparen?

Das hängt stark von den individuellen Voraussetzungen ab: Wie viele Geräte welchen Alters sind im Einsatz, welchen Typ und Modernisierungsstand hat die Heizung, werden bereits Sparmaßnahmen wie Schaltsteckdosen genutzt, wie ist das aktuelle Verbrauchsverhalten, zu welchen Tageszeiten sind die Familienmitglieder zu Hause? Eine Energieeinsparung von rund 20 Prozent sollte in den meisten Fällen ohne allzu großen Komfortverlust erreichbar sein.

Welche Rolle spielt Smart-Home-Technik?

Smart-Home-Technik kann die Sparbemühungen unterstützen – zum Beispiel durch gezieltes Abschalten von elektrischen Verbrauchern oder Heizkörpern bei Nichtbenutzung. Vernetzte Zähler, sogenannte Smart Meter, erleichtern das Auslesen von Zählerständen per Smartphone und somit das kontinuierliche Beobachten der eigenen Verbräuche. Auch hier gilt aber, dass das konkrete Sparpotenzial vom eigenen Nutzungsverhalten und technischen Rahmenbedingungen im eigenen Haushalt abhängt.

Wie werden Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und andere regenerative Energien unterstützt?

Bei Photovoltaik, Solarthermie, Wärmepumpen und ähnlicher moderner Energietechnik ist App-Unterstützung in der Regel schon ab Werk dabei. Sollen unabhängige Energiespar-Apps genutzt werden, müssen Zählerstände und Verbrauchswerte allerdings zum Teil von Hand übertragen werden – eine automatische Datenübernahme zwischen verschiedenen Apps ist noch die Ausnahme.

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