Gute Erfahrungen mit Warnmeldungen per Cell Broadcast

18. März 2024
  • Textnachrichten auf Mobiltelefonen warnen schnell und zuverlässig bei akuten Gefahren.
  • Mit rund 70 Prozent erreichter Menschen ist Cell Broadcast ein wichtiges Medium für den Bevölkerungsschutz.
  • Befragung zeigt: 81 Prozent begrüßen den Einsatz von Cell Broadcast.

Die behördliche Warnung vor Gefahren über Textnachrichten an Mobiltelefone hat sich bewährt. Das ist das Ergebnis einer Befragung durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK). Öffentliche Kritik gab es zum Teil an der späten Einführung der Technologie, die bereits seit vielen Jahren als geeignetes Warnmedium bekannt ist, aber erst im Jahr 2022 bei einem Warntag getestet wurde und seit Februar 2023 im regulären Betrieb ist. Seit dem hat sich Cell Broadcast als schnelles und zuverlässiges Warnmittel bewährt. Mehr als 220 Warnungen wurden bereits über dieses System verschickt, insbesondere bei Bomben- und Munitionsfunden. Cell Broadcast ist damit eine Erweiterung der in Deutschland verwendeten Warnmittel, wie Sirenen, Radio und Fernsehen oder Warn-Apps.

CELL BROADCAST IST SCHNELL, ZUVERLÄSSIG UND HAT EINE GROßE ReCHWEITE

Cell Broadcast-Mitteilungen sind Textnachrichten, deren Umfang jedoch länger sein kann als die zum Beispiel von SMS gewohnten 160 Zeichen. Voraussetzung für die Übermittlung der Nachricht ist, dass das Mobiltelefon empfangsbereit – also eingeschaltet und im Netz angemeldet – ist. Gerade in akuten Gefahrensituationen hat sich Cell Broadcast als schnelles und zuverlässiges Warnmittel in Deutschland erfolgreich bewährt. Der Vorteil dabei ist, dass alle Personen anonym erreicht werden können. Cell Broadcast funktioniert auch in stark ausgelasteten Netzen. Mit keinem anderen Warnmittel können in so kurzer Zeit so viele Menschen erreicht werden, so das BBK. Mit der Einführung von Cell Broadcast als zusätzliches Warnmittel sei ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes erreicht worden.

81 PROZENT DER BEFRAGTEN BEGRÜßEN DEN EINSATZ DES NEUEN WARNMITTELS

Eine Umfrage, die das BBK nach dem bundesweiten Warntag 2023 erhoben hat belegt: 72 Prozent der Befragten konnten am Warntag per Cell Broadcast erfolgreich gewarnt werden. Damit zählt Cell Broadcast zu den reichweitenstärksten und effektivsten Warnmitteln. Die Umfrage zeigt zudem: Cell Broadcast gehört zu den Warnmitteln, die die Bevölkerung als „sehr sinnvoll“ erachten. So gaben 81 Prozent der Befragten an, dass sie den Einsatz des neuen Warnmittels begrüßen.

nordrhein-westfalen klarer spitzenreiter beim einsatz von cell broadcast

Die mit Abstand meisten Cell Broadcast-Nachrichten (59) wurden dabei im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen verschickt. Es folgen Rheinland-Pfalz auf Platz 2 (32), Bayern auf Platz 3 (25) und Hessen auf Platz 4 (20) – dicht gefolgt von Niedersachsen (19) und Schleswig-Holstein (19) auf Platz 5. Besonders häufig kam das neue Warnmittel bei Bränden zum Einsatz: Fast jede zweite Cell Broadcast-Warnung (45 Prozent) ist auf einen Brand oder eine damit einhergehende Gefährdung zurückzuführen. Auch bei Naturgefahren und Wetterereignissen wird in Deutschland oft per Cell Broadcast gewarnt: jede fünfte Cell Broadcast-Meldung (18 Prozent) ist hiervon betroffen. Bei Weltkriegsbomben- und Munitionsfunden wird in Deutschland ebenfalls verstärkt per Cell Broadcast gewarnt: Zwölf Prozent aller Cell Broadcast-Meldungen sind auf einen Munitionsfund zurückzuführen. Dies ist damit zu begründen, dass eine Bombenentschärfung oft sofortige Evakuierungsmaßnahmen erfordert. 

cell broadcast ist einer von mehreren bausteinen

Bürgerinnen und Bürger sollten sich nicht allein auf Warn-Nachrichten auf dem Smartphone verlassen. Das BBK betont, dass Cell Broadcast lediglich ein Baustein in einem „Warnmittel-Mix“ sei. Im Ernstfall wird auch über Apps wie NINA oder KatWarn gewarnt, ebenso auf der offiziellen Warnseite des Bundes https://warnung.bund.de sowie über Sirenen und im lokalen Radio und Fernsehen.

detaillierte einstellungen im smartphone

Die deutschen Mobilfunknetzbetreiber haben die Cell-Broadcast-Technik in den in ihren Netzen aufgebaut und ihre Kunden informiert, welche Einstellungen am Mobiltelefon je nach Smartphone-Betriebssystem und gegebenenfalls Gerätetyp zur Verfügung stehen. Cell Broadcast ist keine App, sondern bei aktuellen Mobilfunkgeräten bereits voreingestellt, bei älteren Betriebssystemen muss der Dienst Cell Broadcast eventuell manuell eingestellt werden.

In den Geräteeinstellungen von iOS- und Android-Smartphones finden sich in Untermenüs wie „Cell Broadcast“ oder „Notfallbenachrichtigungen“ die Varianten „Extreme Gefahren“, „Erhebliche Gefahren“ (nur unter Android), „Gefahreninformationen“ und „Testwarnungen“. Sie repräsentieren unterschiedliche Warnstufen, deren Signalisierung sich jeweils gezielt ein- oder ausschalten lässt.

Veröffentlicht am 18.03.2024

Hier die detaillierten Schritte zur Aktivierung von Cell Broadcast:

Bei Android-Smartphones:

  • „Einstellungen“ auf den Android-Gerät öffnen.
  • Zu “Mitteilungen” gehen.
  • Nach unten scrollen und die Option “Offizielle Warnmeldungen” aktivieren.

Wenn diese Warnmeldungen aktiviert sind, werden die Cell Broadcast-Nachrichten auf dem Smartphone angezeigt. Voraussetzung ist, dass das Gerät mindestens mit Android 11 laufen sollte, um die Warnmeldungen zu erhalten. Bei einer älteren Android-Version sollte entweder ein Betriebssystem-Update durchgeführt oder die Funktion manuell eingeschaltet werden.

Für Apple iPhones:

  • „Einstellungen“ auf dem iPhone öffnen.
  • Zu “Mitteilungen” gehen.
  • Nach unten scrollen und bei “Offizielle Warnmeldungen” alle Optionen aktivieren.

Mehr Informationen zu Cell Broadcast:

https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/2022/11/18/cell-broadcast-das-steckt-hinter-dem-warntag-am-8-dezember/?highlight=cell%20broadcast

https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/02/pm-20-1-jahr-cell-broadcast.html

Informiert bleiben.
Newsletter abonnieren!



Informiert bleiben.
Newsletter abonnieren!



Informiert bleiben.
Newsletter abonnieren!