Neues Energielabel für Smartphones in der EU – was steckt dahinter?

14. Juli 2025
  • Neue Smartphones müssen in der EU jetzt einfacher zu reparieren sein. Ersatzteile und Updates soll es länger geben. Bei der Orientierung hilft ein neues Label.
  • Mindestanforderungen für Akkus: Akkus in Smartphones und Tablets müssen nach 800 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität erreichen.
  • Ziel ist die Verringerung von Elektroschrott: Eine längere Nutzungsdauer von Smartphones hat positive Auswirkungen auf die Klima- und Umweltbilanz.

Im Juni 2025 trat in der EU ein neues Energielabel für Smartphones und Tablets in Kraft. Hersteller von Smartphones und Tablets müssen ein solches Energielabel für den Verkauf ihrer Ware bereitstellen. Auf diesem muss auch ein Reparierbarkeits-Index erscheinen, der die Reparierbarkeit des angebotenen Produktes einstuft. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten so vor dem Kauf Informationen über Energieeffizienz, die Batterielebensdauer, den Schutz vor Staub und Wasser und die Widerstandsfähigkeit gegen Stürze.

Neu: Werkzeug-Symbol für die Reparierbarkeit

Erstmals wird auf dem Energielabel außerdem ein Reparierbarkeits-Index in Form eines Werkzeug-Icons gezeigt. Hersteller von Smartphones und Tablets müssen auf einer Skala von A-E angeben, wie gut ihre Geräte reparierbar sind. Für die Einstufung in die Skala werden unter anderem die Anzahl der Schritte zum Auseinanderbauen, die Art der dafür benötigten Werkzeuge, die Dauer der Bereitstellung von Software Updates, der Zugang zu Reparaturinformationen und die Art der Verbindungselemente als Kriterien angesetzt.

 

Die Neuerungen im Detail: Energie & Akku

Die Batterie muss mindestens 800 Ladezyklen überstehen und danach noch 80 % Kapazität besitzen. Für fest verbaute Akkus gelten sogar bis zu 1 000 Zyklen. Das Energy Label und die Ökodesign Regelung zielen auf spürbare Strom und CO₂ Einsparungen.

 

Langlebigkeit & Robustheit

Geräte müssen standardisierte Sturz und Falltests (z. B. 45–100 Stürze à 1 m) bestehen und einen definierten IP Schutz zeigen. Das Ziel: die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Mittelklasse Smartphones von unter 3 Jahren deutlich anzuheben.

 

Reparierbarkeit – ein Meilenstein

Zum ersten Mal enthält ein EU Label einen handelsüblichen Reparierbarkeits Index von A bis E, basierend auf Kriterien wie Teileverfügbarkeit, Zerlegbarkeit, Zugang zu Reparaturanleitungen und Software Update Dauer.

 

Software & Ersatzteile:

Mindestens 5 Jahre Sicherheits und Systemupdates ab Verkaufsende sind verpflichtend, zentrale Ersatzteile (Akku, Display, Kamera, Ladeport etc.) müssen mindestens 7 Jahre lieferbar sein.

 

Langlebigkeit und Reparierbarkeit als Beitrag zum Klimaschutz und Ressourcenschonung

Durch eine längere Nutzungsdauer kann das Elektroschrottaufkommen deutlich reduziert werden. Berechnungen zufolge reduzieren sich bei einer Verlängerung der Nutzungsdauer auf 5–7 Jahre die Emissionen [1]. Karsten Schischke, Projektleiter und Ökodesign-Experte vom Fraunhofer IZM, fasst die Vorteile des neuen Labels so zusammen: „Mit dem neuen EU-Energielabel rücken wir Zuverlässigkeit und Reparierbarkeit für mobile Endgeräte in den Mittelpunkt. Dadurch werden nicht nur Ressourcen erheblich geschont, sondern ebenfalls auf die Wünsche der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Langlebigkeit eingegangen. Die Anschaffungs- und Instandhaltungskosten können somit um ein Vielfaches reduziert werden.“ Das Label ebnet den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Geräte länger halten, repariert statt ersetzt und ressourcenschonender konsumiert werden.

[1] https://www.izm.fraunhofer.de/de/news_events/tech_news/das-eu-energielabel-fuer-mobile-endgeraete.html?utm

Veröffentlicht am 14.07.2025

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