- Im Jahr 2024 betrug das mobil übertragene Datenvolumen über die Mobilfunknetze 9.592 Mio. Gigabyte, im Vergleich zu 9.118 Mio. Gibabyte im Jahr 2023.
- Gesprächsminuten im Mobilfunknetz: Im Jahr 2024 wurden über die Mobilfunknetze im Inland rund 148 Mrd. abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht im Durchschnitt rund 115 Minuten monatlich pro Nutzer.
- Der Ausbau der Netzinfrastruktur geht weiter: Die Anzahl der Mobilfunk-Basisstationen zum Jahresende 2023 ist um rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 222.474 gestiegen.
Der jährlich vorgelegte Jahresbericht der Bundesnetzagentur liefert detaillierte Zahlen zur Mobilfunkinfrastruktur und zur Nutzung der Netze: Wie viele Gesprächsminuten wurden über welchen Weg geführt, wie viele Daten übertragen und wie haben sich die Mobilfunknetze verändert?
Mobil übertragenes Datenvolumen steigt weiter an
Das mobile Datenvolumen steigt weiterhin an. Im Jahr 2024 wurden rund 9.592 Millionen Gigabyte (GB) mobiles Datenvolumen genutzt. Ein Gigabyte entspricht rund 300 bis 400 hochauflösenden Fotos oder 250 bis 300 Musiktitel im MP3-Format. Im Durchschnitt verbraucht eine SIM-Karte 7,4 GB pro Monat. Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (7,2 GB). Trotz des steigenden Datenverbrauchs sinkt die Anzahl der versendeten SMS stetig und lag 2024 nur noch bei 5,2 Milliarden, was auf die Nutzung von Messenger-Diensten wie WhatsApp zurückzuführen ist. Der überwiegende Teil (88 Prozent) des Datenverkehrs über Mobilfunknetze wurde über LTE realisiert, zehn Prozent des Datenverkehrs wurde über das 5G-Netz und zwei Prozent des Datenverkehrs über das GSM-Netz (2G) abgewickelt.
Weniger Gesprächsminuten in den Mobilfunknetzen
Im Jahr 2024 wurden über Mobilfunknetze im Inland rund 148 Mrd. abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht im Durchschnitt rund 115 Minuten monatlich pro aktivem SIM-Profil. Gegenüber dem Vorjahr ist das über Mobilfunknetze im Inland genutzte Gesprächsvolumen im Jahr 2024 mit einer Abnahme um knapp vier Prozent rückläufig. Es wird viel mehr über Mobilfunknetze telefoniert als über die Festnetze: 2024 lag das ebenfalls rückläufige Gesprächsvolumen im Festnetz bei 57 Mrd. Minuten. Diese Rückgänge lassen sich unter anderem durch die zunehmende Nutzung von Messenger- und Videokonferenz-Diensten erklären.
Nutzung von Messenger- und Videokonferenz-Diensten nimmt zu
Im Jahr 2024 wurden 17,7 Mrd. (2023: 15,8 Mrd.) abgehende Sprachtelefonie-Anrufe über Messenger- und Videokonferenz-Dienste in Deutschland geführt. Dabei ist das Gesprächsvolumen auf insgesamt 196,7 Mrd. Minuten (2023: 175,1 Mrd.) angewachsen. Zudem wurden im Jahr 2024 insgesamt 901,9 Mrd. Sofortnachrichten über Messenger- und Videokonferenz-Dienste versandt (2023: 891,4 Mrd.).
Mobilfunkinfrastruktur wird weiter ausgebaut
Beim Ausbau der Mobilfunknetze sind vor allem die Basisstationen, Sendeanlagen für Mobilfunk, von Bedeutung. Deren Anzahl ist zum Jahresende 2024 – bedingt durch den Ausbau der 5G-Netze – um knapp 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 222.474 gestiegen. Die Zahl der in Betrieb befindlichen LTE-Basisstationen nahm um knapp 1 Prozent auf 88.373 zu. Der Ausbau der 5G-Basisstationen erhöhte sich um 14 Prozent von 49.571 zum Ende des Jahres 2023 auf 56.558 zum Ende des Jahres 2024.
Verdichtung und Modernisierung der Netze in den Innenstädten
Eine weitere Netzverdichtung der Innenstädte wird durch Small Cells an 3.233 Standorten erreicht, welche zusätzliche Kapazität an Orten hoher Nutzerkonzentration schaffen. Dies wirkt sich sowohl auf die Geschwindigkeit des Datendurchsatzes als auch auf die Qualität der Datendarstellung (z. B. Streaming mit hoher Auflösung) aus. Der deutliche Rückgang dieser Standorte im Vergleich zum Vorjahr um knapp 39 Prozent erklärt sich durch den fortschreitenden Ausbau bzw. Modernisierung des regulären Mobilfunknetze.
Status 5G-Netzausabau
Der bisherige Ausbau von 5G-Netzen ist noch teils auf die bestehende 4G-Infrastruktur angewiesen. In den aktuellen 5G-Netzen kommt häufig Dynamic Spectrum Sharing (DSS) zum Einsatz. DSS erlaubt die gleichzeitige Nutzung des 4G- und 5G-Standards im gleichen Frequenzbereich.
Parallel dazu wurden auch im vergangenen Jahr weitere Fortschritte beim Aufbau reiner 5G-Netze, auch 5G Standalone-Netze genannt, gemacht. Hierfür werden bestehende Funkstandorte mit dem eigenen 5G Kernnetz angebunden. Durch die durchgängige Nutzung der 5G-Netzinfrastruktur und Frequenzressourcen kann zukünftig das volle Potenzial der 5G-Technologie ausgeschöpft werden. Dazu zählen insbesondere höhere Datenraten und niedrigere Latenzzeiten, bspw. Für Echtzeitanwendungen.
Verbraucherschutz
Im Bereich des Verbraucherschutzes ist der Missbrauch weiterhin ein großes Thema: 154.624 Beschwerden über Rufnummernmissbrauch hat die Bundesnetzagentur 2024 verzeichnet. Das sind knapp 10.000 mehr als im Jahr davor. Mit rund 60 Prozent lag der Schwerpunkt wieder bei unerwünschten Kurznachrichten, wie zum Beispiel bei dem sogenannten „Enkeltrick“. Um dies zu bekämpfen, hat die Bundesnetzagentur rund 6.500 Rufnummern abgeschaltet.
Veröffentlicht am 02.06.2025