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Digitalisierung im Tourismus –
wie Mobilfunk Touristen in Bayern unterstützt

10. Juli 2023
  • Auch im Tourismus verbessern digitale Lösungen und Prozesse das Nutzererlebnis. Die Anwendungsbeispiele reichen von Parkplatz- und Besuchermanagement über Tourismus-Apps bis hin zur Visualisierung mit Augmented und/oder Virtual Reality.
  • Da die meisten dieser Anwendungen mobil genutzt werden, spielen moderne Mobilfunkstandards wie LTE/4G und 5G bei der Umsetzung solcher Lösungen eine wichtige Rolle. Ihre höheren Bandbreiten ermöglichen aufwändige Visualisierungen, ihre erweiterten Kapazitäten versorgen auch viele Besucher beziehungsweise Smartphones gleichzeitig sowie Sensoren etwa für die Erfassung von Auslastungen.
  • Dass solche Anwendungen zuverlässig und sicher funktionieren, setzt allerdings voraus, dass auch die Netzversorgung an den benötigten Orten in guter Qualität zur Verfügung steht und die wachsende Zahl von Endgeräten und IoT-Sensoren bedienen kann.

Digitalisierung macht vor kaum einem Lebensbereich Halt. Das gilt auch für Branchen, in denen man an diesen Aspekt vielleicht nicht sofort denkt. Ein Beispiel: Tourismus. Auch dort gibt es vielfältige Ansätze, wie mit digitaler Unterstützung ganz neue Reiseerlebnisse möglich werden: Durch erweiterte und virtuelle Realität (Augmented Reality/AR und Virtual Reality/VR) wird Historisches viel plastischer erlebbar als bei einer herkömmlichen Stadtführung. Smarte Parkplätze können zur Besucherlenkung und damit zu mehr Zufriedenheit beitragen. Sogar das beliebte Wanderabzeichen kann den Sprung ins digitale Zeitalter schaffen.

In der neuesten Folge unseres Podcasts „MobilfunkTalk“ sprechen wir mit Barbara Radomski, Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM), und Markus Garnitz, Leiter Digitalisierung im selben Unternehmen.

BayTM- Geschäftsführerin Barbara Radomski macht deutlich, dass das Ziel darin besteht, das Gästeerlebnis in Gänze zu verbessern. Die umspannt alle Aspekte eines touristischen Besuchs – von der Anreise über das Erlebnis vor Ort bis hin zur Übernachtung im Hotel oder der Nutzung gastronomischer Angebote.

So kann etwa ein Parkplatzmanagementsystem dem Besucher auf dem Smartphone anzeigen, wo es noch freie Parkplätze gibt. Auch beim Ticketkauf lässt sich mit digitalen Lösungen beispielsweise vermeiden, dass Touristen lang in einer Schlange stehen müssen. Zeigt eine App an, wie viele Besucher aktuell bei einer Sehenswürdigkeit anstehen oder später am Tag dort erwartet werden, kann auch dies die Erlebnisqualität deutlich verbessern.

4G- und 5G-Mobilfunk sind für touristische Anwendungen entscheidend

Da die meisten dieser Anwendungen mobil genutzt werden, spielen moderne Mobilfunkstandards wie LTE/4G und 5G bei der Umsetzung solcher Lösungen eine wichtige Rolle.

Markus Garnitz, Leiter Digitalisierung bei der BayTM, führt aus, wo die Vorteile liegen: Die höhere Bandbreiten dieser modernen Standards erlauben komplexere Anwendungen und zum Beispiel auch aufwändige Visualisierungen. Dies reicht bis zu Anwendungen wie Augmented und Virtual Reality – also die Einblendung von Informationen und Bildern über Computerbrillen. Die Auswertung von Besucherströmen basiert wiederum auf Sensorik aus dem Bereich IoT (Internet of Things, also: Internet der Dinge). Dass solche Anwendungen zuverlässig und sicher funktionieren, setze aber natürlich voraus, dass auch die Netzversorgung an den benötigten Orten in guter Qualität zur Verfügung steht und die wachsende Zahl von Endgeräten und IoT-Sensoren bedienen kann.

Die Sorge, dass künftig alle Touristen mit VR-Brillen durch die Städte Bayerns spazieren oder gleich zu Hause auf dem Sofa sitzen bleiben, sei allerdings unbegründet, betont Barbara Radomski: „Augmented und Virtual Reality können das Reisen nicht ersetzen, sondern nur sinnvoll ergänzen. Das authentische Erlebnis steht im Vordergrund.“ Der Fokus aller Entwicklungen liege darauf, das Besuchererlebnis und die Erlebnisqualität beim tatsächlichen Besuch der Attraktionen vor Ort zu verbessern. Zudem könnten die erwähnten „Extended Reality“-Techniken dabei helfen, sich auf einen Besuch vorzubereiten beziehungsweise touristische Ziele auszuwählen.

Vielfältige Anwendungen

Anwendungen wie ein „Ausflugs-Ticker“ werden von der BayTM im Haus entwickelt, aber auch von Kooperationspartnern beziehungsweise Drittanbietern. Als ein Beispiel für die Eigenentwicklungen der Bayern Tourismus Marketing GmbH nennt Markus Garnitz zum Beispiel die Digitalisierung aller touristischen Informationstafeln in Bayern. Sie sind über eine App verfügbar oder halten auch Einzug in die Navigationssysteme verschiedener großer Fahrzeughersteller. Auch hierfür seien die schnellen Datenverbindungen über 5G entscheidend. Zu den Darstellungen per AR/VR, mit man sich in die Zeit zurückversetzen kann, zähle beispielsweise eine Visualisierung des Limes – von diesen altrömischen Grenzbefestigungen sind in der Realität ja nur noch kleinere Fragmente erhalten. Voraussetzung für solche Anwendungen sei nicht zuletzt eine gute und vollständige Datenbasis. Auch dabei engagiert sich die BayTM mit ihrem Projekt „BayernCloud“.

Keine Science-Fiction, sondern praktischer Nutzen

Wie Barbara Radomski ergänzt, bietet auch das Gastgewerbe viele Möglichkeiten zur sinnvollen Digitalisierung – von vorab einsehbaren Speisekarten bis zu Informationen über die Herkunft von Lebensmitteln. Dabei gehe es nicht um Science-Fiction-Szenarien wie Servierroboter, sondern darum, bestehende Prozesse zu optimieren.

Ein Modellprojekt ermöglicht es auch, Wanderungen digital abzustempeln und somit als digitaler Ersatz für die traditionelle Wandernadel zu dienen. Auch hier biete die Digitalisierung Vereinfachungen sowohl für die Nutzer als auch für die Touristeninformationen vor Ort. Das Projekt ist Bestandteil der „digitalen Dörfer“, einer breit angelegten Digitalisierungsinitiative im ländlichen Raum in Bayern.

„Digitalisierung kann touristische Angebote sinnvoll ergänzen, wird sie aber niemals ersetzen“, ist sich die BayTM-Geschäftsführerin Barbara Radomski sicher. „Dazu ist Bayern einfach viel zu schön – man muss die Lebensqualität live erleben“, so ihr Schlusswort.

Links

Auf allen wichtigen Podcast-Plattformen vertreten

Das rund 16-minütige Gespräch mit Barbara Radomski, Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH (BayTM), und Markus Garnitz, Leiter Digitalisierung bei der BayTM, haben wir in der neuesten Folge unseres Podcasts MobilfunkTalk veröffentlicht. Sie finden ihn auf allen einschlägigen Podcast-Plattformen

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