Gesundheits-Apps werden immer mehr genutzt

19. Dezember 2022
Sport/Training mit Smartwatch und Smartphone

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen stark vorangebracht. Mittlerweile habe die Bevölkerung in Deutschland keine Berührungsängste mit der digitalen Medizin mehr. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die unter dem Titel „EPatient Survey“ seit 2010 die Nutzung digitaler Gesundheitsanwendungen in der Bevölkerung analysiert. Einen starken Anstieg gab es bei der Nutzung von Gesundheits-Apps und Online-Arztsprechstunden. Im Jahr 2021 kam die Corona-Warn-App innerhalb weniger Wochen bei fast 50 Prozent der Bevölkerung auf das eigene Handy. Das sei, so die Autoren der Studie eine Entwicklung mit einem Tempo, wie es sie nie zuvor im Gesundheitsbereich gegeben habe.

Wie ist es um meine Fitness bestellt?

Als in der Pandemie die Fitnessstudios geschlossen waren, nutzte knapp jede dritte Person einen Online-Gesundheitskurs. Jede zweite Person misst Körper- und Fitnessdaten mit Smartphone oder Smartwatch. Schon 17 Prozent managen ihre Medikamenteneinnahme mit dem Handy. Auch nach dem Abklingen der Pandemie halten diese Trends fast unvermindert an. Das hat die Befragung von rund 6.000 Menschen in Deutschland ergeben.

Die Nutzung von digitalen Gesundheitslösungen ist stark vom Bildungsstand und Nettoeinkommen abhängig. So bestimme der soziale Status in Deutschland, ob Prävention und ärztliche Beratung bei der Bürgerschaft auch ankommen. Beispiel Online-Arztsprechstunde: Bei Personen mit Abitur oder Studium wurde sie schon zu 20% genutzt, bei Personen mit Hauptschulabschluss zu 11%.

Was sind Gesundheits-Apps?

Gesundheits-Apps sind Anwendungen, die sich mit dem körperlichen oder seelischen Wohlergehen des Benutzers beschäftigen. Die meisten dieser Apps sind für das Smartphone oder für Smartwatches konzipiert. Dazu gehören auch Apps, die sich mit gesunder Ernährung, Fitness oder Wellness beschäftigen. Ziel ist die Erhaltung oder Verbesserung der Gesundheit der Nutzer*innen.

Welche Arten von Gesundheits-Apps gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten von Gesundheit-Apps. Weit verbreitet sind sogenannte „Lifestyle-Apps“: Das sind zum Beispiel Fitnesstracker, Ernährungs- und Bewegungs-Apps. Zusätzlich gibt es Service-Apps, die zum Beispiel den Impfstatus überwachen, an die Einnahme von Medikamenten oder an Früherkennungsuntersuchungen erinnern. Auch als Tagebuch für die Symptom- oder Verlaufskontrolle bei einer Erkrankung können Apps genutzt werden. Darüber hinaus gibt es medizinische Apps, die der Diagnose und der Therapie einer Erkrankung dienen. Ein Beispiel dafür ist die Auswertung von Blutzuckerwerten.

Gesundheits-Apps auf Rezept

Es gibt in Deutschland inzwischen auch Apps, die offiziell als medizinisches Hilfsmittel eingestuft sind. Sie nennen sich offiziell digitale Gesundheitsanwendung (kurz: DiGA) und sind im DiGA-Verzeichnis des Bundesministeriums für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgeführt. Diese Apps können z. B. von einem Arzt oder Therapeuten verordnet werden. Die Kosten übernimmt dann die Krankenkasse. Zugelassene Anwendungen bieten zum Beispiel Hilfe bei chronischem Tinnitus, Schlafstörungen, starkem Übergewicht oder Angststörungen.

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