Elektrogeräte werden immer kürzer genutzt

Tatsächlich sind, laut der aktuellen Studie, die Gründe für einen frühzeitigen Neukauf von Elektrogeräten vielfältig: Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik und Informationstechnik sind Technologiesprünge und der Wunsch nach einem neuen Gerät häufig Auslöser für den Neukauf. 68 Prozent der befragten Handynutzer gaben an, das Handy innerhalb von drei Jahren zu wechseln, weil sie ein noch besseres Gerät haben wollten (40%) oder sie durch den Vertrag regelmäßig ein neues Gerät bekommen (28%). Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die psychologische Obsoleszenz, also der Wunsch, ein funktionierendes Gerät durch ein neues, besseres Gerät zu ersetzen, die entscheidende Rolle bei der Begrenzung der Nutzungsdauer von Smartphones spielt.

Rund neun Prozent wechselten ihr Handy, wegen eines Akkudefektes oder einer schlechten Akkuleistung. Im Hinblick auf Handys untersucht die Studie auch Reparierbarkeit: Geräte müssten, so die Forderung des Umweltbundesamtes repariert werden können, um die Lebenszeit zu verlängern. Hierzu gehörten zum Beispiel austauschbare Akkus, ein reparaturfreundliches Design und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. 

Unter ökologischen Gesichtspunkten sei, so das UBA, die kurze Nutzungsdauer nicht hinnehmbar. In allen untersuchten Produktgruppen belasteten die kurzlebigen Produkte die Umwelt deutlich stärker als Geräte mit langer Nutzungsdauer. Eine gezielte kurze Produktlebensdauer, die die Hersteller mittels eingebauter Mängel erzeugen – die sogenannte geplante Obsoleszenz – konnte in der aktuellen Studie aber nicht nachgewiesen werden.

Hintergrund

Die Studie zur Entwicklung von Strategien gegen Obsoleszenz untersucht erstmals detailliert das Konsumverhalten, die Austauschgewohnheiten sowie die Ursachen für Defekte bei Elektro- und Elektronikgeräten in den vier Produktkategorien Haushaltsgroßgeräte, Haushaltskleingeräte, Informations- und Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik.