Smartphone-Nutzung in Afrika

Für viele Afrikaner ist das Smartphone mittlerweile fast so wichtig wie Strom, Wasser oder Toiletten. Laut dem britischen Marktforschungsinstitut Ovum nutzten 2016 fast 294 Millionen Afrikaner Smartphones, in den vergangenen drei Jahren verdoppelte sich ihre Zahl. Und 2021 sollen es bereits mehr als 900 Millionen sein.

Mitte der 2000er-Jahre haben vor allem asiatische Mobilfunkanbieter früh auf das Geschäft in Afrika gesetzt. Sie bauten Mobilfunknetze auf, um das enorme Marktpotenzial abzuschöpfen. Klassische Infrastruktur wie Festnetze oder Breitbandanschlüsse gibt es kaum, stattdessen kommt die mobile Technologie zum Einsatz. In Afrika vertriebene Smartphones sehen zwar aus wie westliche Premium-Modelle, tatsächlich verfügen sie jedoch über weniger Leistung. Das ermöglicht einen günstigen Preis. Bisher dominieren chinesische Hersteller den afrikanischen Smartphone-Markt.

Der Marktanteil von Smartphones an allen verkauften Handys in Afrika ist 2017 zurückgegangen. 2016 waren rund 45 Prozent aller auf dem Kontinent verkauften Mobiltelefone Smartphones, ein Jahr darauf waren es nur noch 39 Prozent, so die Marktforscher von IDC. In Afrika gibt es noch zahlreiche Verbraucher, die erstmals ein Mobiltelefon erwerben. Sie greifen offenbar eher zu einfacheren und damit günstigeren Modellen, insbesondere auch weil der Stromverbrauch dieser Geräte niedriger ist.

Das Smartphone ist die einfachste Tür zum Internet und eröffnet vielen einen Zugang zu Information und Bildung. Aber oft fehlt die Möglichkeit, es aufzuladen. Deswegen erobern Modelle den Markt, die eine geringe Bandbreite haben,  weniger Rechenleistung brauchen und dadurch die Akkulaufzeit verlängern.

Ein wichtiges Beispiel für die Veränderungen, die Mobiltelefone in afrikanischen Gesellschaften bewirken ist das mobile Bezahlen. Seit 2007 gibt es die Möglichkeit via SMS Geld zu übertragen. Das System ist unkompliziert und zum Modell für viele ähnliche Angebote geworden – weil die klassische Infrastruktur zum Geldtransfer fehlte.

Viele Handybesitzer in Afrika haben ein Problem: Sie müssen häufig mehrere Kilometer zum nächsten Stromanschluss laufen. Kleine Heim-Solarenergie-Anlagen von Anbietern wie M-Kopa aus Kenia sind eine praktikable Lösung. Das Unternehmen vertreibt in Kenia, Tansania und Uganda Minisolaranlagen, die direkt mit dem passenden Zubehör wie beispielsweise Pufferbatterien, Ladekabel für alle Arten von Handy-Anschlüssen, Akkuradios sowie sparsamen LED-Lampen ausgeliefert werden.